Donnerstag, 25. März 2010

Undiplomatische Signale

Der amtierende US Präsident ist mit dem Anspruch angetreten, eine Außenpolitik zu betreiben, welche den Interessen seines Landes effektiver und erfolgreicher, als es sein Vorgänger vermochte, dienen sollte.

Seine bisherige Bilanz könnte als eine groteskes, pervertiertes Schauspiel bezeichnet werden, wenn die Sache für alle freiheitstiebenden Menschen dieser Welt nicht so bitterernst wäre.

Iraq? Das Land ist dabei, entweder wieder in die Anarchie zu versinken, oder ein Vasallenstaat Irans zu werden. Dazu braucht es nur noch wenige Monate, bis die Koaltionstruppen beinahe allesamt abgezogen werden.

Afghanistan? Dieses Land ist auf dem Weg, das zweite Vietnam Amerikas zu werden. Alles, was es dazu braucht, ist die massive westliche Truppen- und Kriegsmittelverstärkung, die gegenwärtig im Gang ist.

Iran? Nicht nur schreitet der Bau der Atombombe voran, aber auch die überwiegende Mehrheit des Volkes, welche sich gegen das Mullah Regime aufgelehnt hat, wurde von den USA schändlich im Stich gelassen.

China? Weder mehr Freiheit noch eine Abwertung des Renminbis sind in Aussicht, Taiwan wird weiterhin massiv bedroht. Die clevere chinesische Führung hat nämlich als Allererste die eigentliche Schwäche und das immer deutlich auftretende Unvermögen des US Präsidenten erkannt.

Nordkorea? Das Regime exportiert weiterhin frech und fröhlich seine Atomtechnologie.

Russland? Bleibt natürlich in Georgien, mischt sich weiterhin in der Ukraine ein, liefert einen Nuklearreaktor an den Iran. Putins Körpersprache, wenn er die US Regierung und sein Oberhaupt erwähnt, spricht Bände.

Die muslimische Welt? Aller Ehrerbietungen und Selbstkasteiungen zum Trotz, ungeachtet den Unwahrheiten und den Geschichstsverfälschungen der unsäglichen Kairo Rede, Amerika wird selbstverständlich weiterhin als Feind Nummer eins, als der grosse Satan betrachtet. Es kann gar nicht anders sein, wenn der Anspruch des Islams weltweit durchgesetzt werden soll...Aber die Furcht vor der Macht der USA ist während der Amtszeit dieses Präsidenten weitgehend verloren gegangen, und das kann und wird längerfristig schwerwiegende Konsequenzen haben.

Und so besinnt sich der Mann, der sich vor dem König des mittelalterlich grausamen Saudi Arabiens verneigt hat, der noch so gerne unter anderen mit den Mullahs in Teheran und dem teuren Führer Nordkoreas an einem Tisch setzen würde, der jeden demokratischen Südamerikaner durch seine demonstrative Herzlichkeit gegenüber dem Diktator von Venezuela brüskiert hat, auf einen treuen Freund und Verbündeten der USA und der freien Welt, nämlich Israel.

Am Beispiel Israels, ein kleiner, demokratischer Staat, kann der Präsident der USA seine "Stärke und Entschlossenheit" zur Schau stellen. Politisch und persönlich, indem er den Ministerpräsidenten eines der treuesten Verbündeten der USA protokollarisch erniedrigt.

Die Konsequenzen dieser undiplomatischen Signale der USA werden jedoch ahrscheinlich genau den entgegengesetzten Effekt haben - der Friede in Nahost wird nicht gefördert, sondern regelrecht sabotiert. Warum sollen die Autonomiebehörde oder der syrische Herrscher verhandeln, wenn sie nunmehr in der Erwartung verstärkt wurden, die USA würden ihnen die von ihnen gewünschten Ergebnisse auf dem Präsentierteller servieren? Und warum soll sich die israelische Regierung aus dem Fenster lehnen, und die Sicherheit ihres Volkes durch ungerechtfertigte Konzessionen gefährden, wenn das Vertrauen in den USA als Verbündeter schwindet?

Fürwahr, die Anhäufung dieser undiplomatischen Signale könnte ein belustigendes Schauspiel abgeben, wenn die Lage nicht so ernst wäre...

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