Dienstag, 1. Februar 2011

Quo Vadis Arabia?

Bekanntlich überstürzen sich die Ereignisse in der arabischen Welt. Langjährige Diktaturen - eigentlich der Normalzustand in diesem Teil unseres Globus - wanken oder werden tatsächlich durch Massenaufstände gestürzt.

Und während die Ahnungslosen und die politisch Korrekten (oft ein und dieselben) frohlocken, dass ein neues Zeitalter in Tunesien, Jemen, Ägypten, Algerien, Jordanien usw. usw. aufbricht oder demnächst aufbrechen sollte, wissen es die wahrhaft unabhängigen Beobachter und ahnen es viele Menschen guten Willens - arabische und islamische Völker und Gesellschaften, die sich noch immer an der Schwelle der geistigen und wirtschaftlichen Moderne befinden, haben bedauerlicherweise nur die Wahl zwischen einigermassen säkulare Diktaturen oder islamistische Tyranneien.

Um den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung zu prüfen sollte man lediglich (a) die Geschichte dieses Erdteils einigermassen kundig sein und (b) sich den 2009 von der UNDP (United Nations Development Program, eine Unterorganisation der Vereinten Nationen) herausgegeben Arab Human Development Index (ein ausführlicher Bericht über den Zustand des Einzelnen und der Gesellschaft in den betroffenen Ländern) zu Gemüte führen. Dann weiss man über den Entwicklungsstand dieser Völker, die allesamt Aufklärung und Modernisierung, wie sie sich Europa seit einigen Jahrhunderten vollziehen, noch vor sich haben, bestens Bescheid.

Darüber hinaus sind dank der langjährigen tatkräftigen ideologischen und finanziellen Unterstützung durch die salafistischen Wahabi Hassprediger des Königreiches Saudi Arabien (bei den Sunniten) und durch das Mullah Regime in Iran (für die Schiiten) die mittelalterlichen Unterdrückungskräfte des Islam überall auf den Vormarsch.

Wer dies nicht glaubt, brauch sich lediglich die Ergebnisse der Umfrage des renommierten und unabhängigen Pew Research Centers, die vor einigen Monaten bei der muslimischen Bevölkerung in einer Vielzahl islamischer Staaten durchgeführt wurde, anzusehen. Auf die Frage
Finden Sie es gut, dass der Islam eine grosse Rolle in der Politik spielen sollte?
antworteten "Ja" 95% der (muslimischen) Befragten in Ägypten, 88% in Pakistan, 72% im Libanon und 53% in Jordanien.

Im absolutistischen Iran konnte die Pew Umfrage nicht durchgeführt werden, sehr wohl aber in der Türkei, in der sich glücklicherweise mit 45% - noch - keine Mehrheit für eine völlige Islamisierung des Landes durch das AKP Regime fand.

Solange kein arabischer Lee Kuan Yew, der aufgeklärte Autokrat, der Singapur innerhalb nur weniger Jahrzehnte in die Moderne geführt hat, im Horizont auftaucht, haben unglücklicherweise die Gesellschaften, die sich gegenwärtig im Aufruhr befinden, nur die Wahl zwischen säkulare Despoten oder den religiösen Absolutismus. Während beide Alternativen nicht einladend erscheinen, ist eine Herrschaft des Islam sowohl für die betroffenen Völker wie auch für den Rest der Welt sicherlich das Dunkelste aller Szenarien. Der islamische religiöse Absolutismus verdammt die von ihm unterdrückten Völker zur Stagnation wenn nicht zum Rückschritt und bedroht gleichzeitig die Werte und die Freiheiten aller nicht-muslimischen Ländern.

Die islamistisch aufgestachelten Massen skandieren überall
Islam ist die Lösung!
während nichts dergleichen unwahrer sein könnte. Sowohl für die unterdrückten Völker Arabiens wie auch für alle freien Völker unserer Welt ist der politische Islam das grosse Problem.

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