Freitag, 25. Februar 2011

Das zaghafte Lamento der Heuchler

Seit dem 17. Februar - also über eine Woche lang - hat Bruder Revolutionsführer Muammar bereits mehr als 3'000 seiner lybischen Landsleute niedermetzeln lassen. Jetzt erst erwacht die politisch korrekte Welt aus ihrem hypnotischen Schlaf, macht sich Sorgen wegen der vermutlich zu erwartenden Welle nordafrikanischer Flüchtlinge, und fordert Sanktionen gegen den "tollwütigen Hund des nahen Ostens" (Originalzitat Ronald Reagans, Gott habe ihn selig) und seiner nicht minder bestialischen Familie.


Ein wenig anders, offenbar, als nach der israelischen Verteidigungsaktion auf der Mavi Marmara, bei der der Tod von neun gewalttätige Terroranhängern binnen Stunden sowohl die politisch korrekten Eliten zur beinahe unkontrollierten Wutausfällen und Hasstiraden gegen den jüdischen Staat führten wie auch alle nur möglichen UN und andere internationale Gremien mobilisierte.

Der Ruf nach Sanktionen gegen den Schlächter und seiner Familie nimmt erst jetzt Formen an - so zum Beispiel wird die Aussetzung der Mitgliedschaft Libyens im absonderlichen UN Menschenrechtsrat gefordert, nicht nur von einem US Präsidenten, dem der raue Wind der Unfähigkeit und des amateurhaften Agierens sowohl zu Hause wie weltweit heftig ins Gesicht bläst, sondern auch von der unseligen Frau Aussenministerin der ehrwürdigen helvetischen Demokratie, die gerade für die Errichtung und auch die Zusammensetzung dieses "Unmenschenrechtsrates" ein Gutteil der Verantwortung trägt. Schamlosigkeit heisst eben Micheline, das wissen ihre EDA Leibeigene wohl am besten...

Angesichts des Ausmasses der Brutalität können die Linken, die Naiven und die sogenannten Gutmenschen dieser Welt kaum anders, als davon Notiz nehmen. Haben diese jedoch viele Worte verloren, als der Autor des Grünen Buches (übrigens, auch das weitgehend ein copy-paste Produkt) die Diskothek La Belle in Berlin bomben liess (ja doch, hinterher, als Protest gegen die USA, die als Reaktion darauf ein paar Bomben auf die Zelte des Muammar regnen liessen), als er nachweislich den Absturz eines Passagierflugzeuges mit hunderte Passagiere verursachte, als sein "Vorzeigesohn" Seif al-Islam in Wien vor Jahren eine junge Ukrainerin ermordete, oder noch vor einigen Tagen, als in den ersten Tage des gegenwärtigen Aufstandes zehn Ägypter kaltblütig getötet und unzählige gefoltert wurden, weil das Regime Ägypten für die eigentlich längst fällige Revolte verantwortlich macht?

Übrigens, auch die Nachricht, dass NATO Truppen wahrscheinlich für den Tod von 62 afghanische Zivilisten auf einen Schlag verantwortlich sind, schlägt nicht nur keine Wellen, sondern wird von den politisch korrekten Medien beinahe versteckt.

Und wann wird das Lamento der Heuchler wohl entschiedener werden? Natürlich erst dann, wenn Muslime nicht von anderen Muslimen oder von Christen, sondern unverschämterweise von sich verteidigenden Juden getötet werden sollten.

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