Montag, 25. Oktober 2010

Von bedrängten Christen und schuldige Juden

Gestern ist in Rom eine zwölftägige Synode zum Thema Christen in Nahost unter Federführung des Vatikans und mit der Beteiligung aller orthodoxen Kirchen zu Ende gegangen.

Bedenkt man, dass von 19 Millionen Christen im islamischen Nahen Osten, von der Türkei über Iran und bis Ägypten, sage und schreibe sieben Millionen (also ein Drittel) auf Grund von Diskriminierung und Verfolgung in den letzten Jahrzehnten in demokratische Länder (darunter vornehmlich in die USA, nach Kanada, Mexico, Brasilien, Argentinien, Chile und Australien) ausgewandert sind, sollte der gesunde Menschenverstand eigentlich postulieren, dass das Los der bedrängten Christen und der Kampf gegen die allerorts spürbare islamistische Christenverfolgung das zentrale Thema der Synode sein sollte.

Natürlich war es ein Thema - erstaunlicherweise aber eins von mehreren, darunter solch "brennende" Fragen wie der der Beziehungen der Ostkirchen miteinander sowie des Verhältnisses der katholischen zu den orthodoxen Kirchen.

Und wie glaubt der Leser dieser Zielen wurde die Christenverfolgung, die in einigen islamischen Ländern sowie auf dem Gebiet der palästinensischen Autonomiebehörde systematische Proportionen erreicht hat, thematisiert? Nur wenige mutige Kirchenmänner wichen vom Pfad der politischen Korrektheit ab, so wie die Bischöfe der Chaldäer, die im Irak und im Iran praktisch Freiwild sind, sowie einige koptischen Vertreter, die den weitgehenden rechtlosen Status ihrer Gemeinschaft anprangerten.

Und sonst? Wurde beispielweise Israel, das einzige Land in Nahost (inklusive der Türkei, notabene), in dem die Christen nicht nur Rechtsicherheit und Gleichbehandlung geniessen und deren Gemeinschaft sich nicht vermindert hat sondern sogar Wachstum verzeichnet, lobend erwähnt? Ganz im Gegenteil.

Unter den Augen eines Papstes und einer römischen Kurie, die sich angeblich vom Jahrtausende alten Antisemitismus verabschiedet hat, wurde das notorische, von arabischen Geistlichen 2009 verfasste Kairos Dokument, welches den Staat Israel als Sünde gegen Gott und der Menschheit deklariert, wiederbelebt.

Und in einer zwischenzeitlich von vielen Seiten verurteilten Erklärung sagte Erzbischof Edmond Farhat - vormals nicht weniger als der päpstlicher Nuntius im Libanon und ein Repräsentant derjenigen Maroniten, welche im langen libanesischen Bürgerkrieg genauso ungeniert und undifferenziert Moslems abgeschlachtet haben wie andersherum auch, dass die Wurzeln allen Übels in Nahost der "Fremdkörper" Israel ist, welcher die arabischen Moslems dazu führt, ihre Frustration und ihre Wut auf ihre christlichen "Brüder" auszulassen.

Das "Sahnehäubchen" auf dem Teufelsgericht des Hasses weiter Teile des arabischen Klerus auf Israel kam in der mündlichen Schlusserklärung eines ranghohen Kirchenfunktionärs - von der Synode nach einen Aufschrei als "inoffiziell" bezeichnet - in der sinngemäss festgestellt wird, dass das jüdische Volk keine auf das Alte Testament gestützte Daseinsberechtigung in Nahost hat.

Die Welt ist fürwahr aus den Fugen geraten. Christen werden weltweit in den islamischen Ländern diskriminiert, verfolgt, getötet, ihre Kirchen werden in Brand gesteckt, ihre Heiligtümer und Friedhöfe von Moslems entweiht. Und an allem sollen die Juden schuld sein...

1 Kommentar:

  1. shalom ,ich erinnere mich das die kath
    kirche,auch der vatikan, nach dem krieg 1945 viel naziverbrecher mit
    ausweisen ausgestattet hatte,so das diese nazis verbrecher<<ungehindert nach argentinien u.a. länder auswandern konnten.siehe eichmann der
    vom mossad in argentinien gefasst wurde.auch jetzt noch ist in argentinien der judenhass gross. karl<<

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