Der junge 25-jährige Waleed sitzt seit mehrere Wochen im Knast. Auf Grund eines Gesetzes, welches die Beleidigung des Islam als Verbrechen bezeichnet, droht ihm eine lange Haftstrafe wegen Blasphemie. Drinnen ist er zumindest sicher, denn draussen mehren sich die Stimmen, die lauthals seinen Tod fordern.
Was hat Waleed Schreckliches getan? In seinen Internet Blog und auf Facebook hat er es gewagt, sich als Atheist zu outen, den "Propheten" zu beleidigen, sowie Witze über den Koran zu reissen.
Diese Nachricht wäre die Aufmerksam des Lesers nicht wert, denn ähnliche Meldungen - und oft bezogen auf weitaus banalere Aktivitäten als die des jungen Waleed - sind ja inzwischen Gang und gäbe aus dem Herrschaftsbereich des Islam in Ländern wie Saudi Arabien und Iran, und selbst aus Malaysia oder Nordnigerien, wäre es nicht für den Ort des Geschehens.
In welche islamische Diktatur spielt sich denn dieses humanitäres Drama ab? Nirgendwo anders als im Gebiet der sogenannten Palästinensische Autonomiebehörde, in einer Ortschaft namens Qalqilya. Aus eben diesen Gebieten sind ebenfalls in den letzten 15 Jahren Abertausende arabischen Christen verfolgt und verjagt worden, so dass diese heutzutage sogar in Bethlehem eine Minderheit bilden. Die Autonomiegebiete werden kontrolliert von einer Organisation, dessen Oberhaupt sich als "Mahmud der Friedfertige" tarnt, aber kein Abstand von seiner Doktorarbeit mit der Leugnung des Holocaust nehmen will ("The Other Side: The Secret Relations between Nazism and the Leadership of the Zionist Movement", Patrice Lumumba Universität, Moskau, 1959, herausgegeben auf Arabisch in Buchform in Amman 1984).
Und wer verteidigt den armen Waleed sowie das Recht der Palästinenser auf freie Meinungsäusserung? Etwa der sogenannte UN Menschenrat oder die vielen Nicht-Regierungsorganisationen, die immer bereit sind, auf den jüdischen Staat einzudreschen? Mitnichten - so wie sie es auch vorgestern nicht taten, als wütende Muslims in Ägypten ein Dorf der christlichen Kopten niederbrannten, weil ein junger koptischer Mann mit einem muslimischen Mädchen angeblich geflirtet hatte...
Die Stadt Qalqilya liegt ein Steinwurf von der israelischen Stadt Netanya entfernt, in der von dort kommende Täter bereits mehrere grössere Terroranschläge ausgeführt haben, darunter das Massaker im Jahre 2000, welches eine grössere Militäraktion seitens Israel provozierte. Wenn auf dieser brutalen Art mit der eigenen Bevölkerung umgegangen wird, können Juden in Israel ein friedliches Zusammenleben mit ihren durch systematische Hasspropaganda vergifteten arabischen Nachbarn - die sich eben buchstäblich in Tuchfühlung befinden - erwarten?
Nicht einmal die eigenen palästinensischen Menschenrechtsgruppen haben sich zu Wort gemeldet, um dem armen jungen Mann beizustehen. Wenn Waleed Glück hat, kann er vielleicht nach Israel fliehen und dort Zuflucht finden, wie es bereits hunderte von Libanesen getan haben. Sein Schicksal sollte Menschen guten Willens nachdenklich stimmen.
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