Donnerstag, 5. Mai 2011

Die Freunde Osamas

Jeder mit Menschenverstand gesegneter Beobachter, der vom Mond aus die Geschehnisse auf Erden verfolgt, hätte erwartet, dass die erfolgreiche Liquidierung eines Erzterroristen an dessen Hände der Blut abertausender bestialisch ermordeter unschuldiger Opfer aller Nationalitäten und Religionen klebt, Anlass zu weltweit ungeteilter Genugtuung, wenn nicht gar Freude, führen würde.



Aber in unserer aus den Fugen geratenen Welt ist es ganz anders als der Verstand es erwarten würde.


Nicht unerwartet kommt die Reaktion des Zorns und der offen vorgetragenen Rachegelüste seitens seiner Brüder im Terror, nämlich des Ismail Haniyeh, der Kalif von Gaza, und des Omar al-Bashir, der als Kriegsverbrecher gesuchte Schlächter von Darfur und noch Präsident Rumpf-Sudans, sowie zahlreicher Politiker, Militärs und muslimische "Geistliche" im atomar bewaffneten aber dennoch gescheiterten Staat Pakistan.



Ein wenig überraschend jedoch ist die Reaktion der Trauer eines muslimischen religiösen Führers der Al Aksa Moschee in Jerusalem, die aber wieder verständlich wird, wenn man weiss, dass laut einer Umfrage vom April dieses Jahres - also wenige Tage vor "Schaich Osamas" wahrlich verdienten Endes - 34% der ach so friedensbereiten Palästinenser in der Westbank Al Qaida sowie Osama unterstützen.

Menschen guten Willens können aber nicht anders als schockiert sein über die Reaktion von Teilen der politisch korrekten sogenannten geistigen Eliten in freiheitlich demokratische Ländern.




Da wäre zum Beispiel Kardinal Vanhoye von Frankreich, armseliger Vertreter einer durch Pädophilie inzwischen berüchtigte Mannschaft der in die Bedeutungslosigkeit versinkenden römisch katholische Kirche, der öffentlich dazu aufruft, für die Seele des Verstorben zu beten - da hat nur noch gefehlt, dass der Kirchenmann analog Ismail aus Gaza und Omar aus Sudan Osama als "Märtyrer" bezeichnet.

Da ist beispielhaft der durch seine offenkundige Linkslästigkeit diskreditierte deutsche "Spiegel", der sich besorgte Fragen über die Rechtsmässigkeit der Aktion, die zum Tode Osamas führte, stellt.

Und auch in der kleinen "neutralen" helvetischen Konföderation zaubert eine durch ihre politische Korrektheit bekannte Postille sogenannte Völkerrechtsexperten - Jörg Fischer, seines Zeichens Professor in Zürich sowie Daniel Thürer, Mitglied desjenigen IKRK, welches im Zweiten Weltkrieg beide Augen zumachte wenn es "nur" um die Juden ging - die das Vorgehen der USA als völkerrechtswidrig brandmarken.

In einer sattsam bekannten Art der Umkehrung der Tatsachen - George Orwell lässt wieder einmal grüssen - outen sich die Freunde Osamas in Nord und Süd als Verteidiger des Völkerrechts und der Menschenrechte. Lachen oder Weinen, das ist hier die Frage.