Mittwoch, 28. April 2010

Das letzte grosse Tabu

Ein Tabu ist eine gesellschaftliche Verhaltensregel, die etwas streng verbietet. Seitdem in modernen demokratisch liberalen Gesellschaften die Verhaltensregeln gesetzlich geregelt sind, spielten mindestens ein Jahrhundert lang Tabus im Leben der Menschen praktisch keine Rolle mehr.

Christliche Tabus? Selbst die schlimmste Blasphemie wird überhört. Wie sich leider zeigt, respektiert selbst ein Teil des Klerus nicht mehr unbedingt die eigenen Tabus.

Sexuelle Tabus? Sind nacheinander praktisch alle gefallen, hoffentlich mit Ausnahme von Pädophilie und Inzest.

Politische Tabus? Den Tatbestand der Majestätsbeleidung gibt es nicht mehr, und der Autoritätsglaube hat sich längst verflüchtigt.

Gesellschaftliche Tabus? Der 80 jährige darf sich ungeniert mit der 18 jährigen zeigen lassen, und natürlich auch die 50 jährige mit dem 20 jährigen. Schon lange dürfen Mann und Mann oder Frau und Frau öffentlich zusammen sein.

Moralische Tabus? Im Zeitater des Wertezerfalls könnten die meisten Menschen sich wahrscheinlich kaum auf gemeinsam respektierte Moralregeln einigen.

Die Gegenwart in freien Gesellschaften ist also eine wunderbare Zeit für Journalisten, für Kulturschaffende, für Satiriker. Man darf jedes Thema aufgreifen, alles kritisieren, alles dem Witz oder gar der Lächerlichkeit preisgeben. Oder etwa nicht?

In den USA - Hort und Beschützer der Freiheit - gibt es eine sehr populäre TV Satire namens South Park. Nur Schade, dass darin der sogenannte Prophet letzte Woche (indirekt) vorkam. Die auf einer entsprechenden Webseite veröffentlichte Drohung mit dem Tod der beiden verantwortlichen Medienschaffenden genügte, damit der Fernsehsender prompt die Sendung zensierte und eine Aufzeichnung davon aus dem Internet entfernte. Es fiel dabei der Name van Gogh - nicht der Maler, sondern der in Holland vor einigen Jahren von Islamisten auf offener Strasse brutal abgeschlachtete Filmregisseur.

Im vorauseilendem Gehorsam haben in den USA unter andere bereits die Yale University und das grosse Verlagshaus Random House (aus dem Hause Bertelsmann, dünkt mir) sich der Selbstzensur gegenüber dem Islam unterworfen. Auch die Deutsche Oper Berlin sah sich vor einiger Zeit genötigt, ihren Idomeneo eine zeitlang auszusetzen...

Jeusus, Moses, Krishna, Buddha, Lao Tse und alle anderen Religionsstifter dürfen in liberalen Demokratien Zielscheibe der Satire, der Karikatur, des Angriffs, selbst der Verunglimpfung sein. Aber das M-Wort darf nur mit Ehrfurcht, wenn überhaupt, von den niederen Ungläubigen erwähnt werden. Und ein M-Bildnis - das darf schon gar nicht gezeigt werden. Die Strafe für den Tabubruch - Tod dem Einzelnen; Mord, Totschlag und Zerstörung gegen ein Land oder ein Volk, das dies zulässt.

Und so ist unsere liberale, freie, demokratische Welt plötzlich zur Gefangenen eines fremden Tabus, dessen Einhaltung mit Gewalt oder deren Androhung durchgesetzt werden. Wenn wir uns nicht entschieden gegen den uns allen auferlegten letzten grossen Tabu wehren, wird nur noch eine kurze Zeit der Schande vor dem Untergang unserer Lebensweise stehen...

Sonntag, 25. April 2010

Sein und Schein

Nicht nur im deutschen Kulturkreis gilt es als schicklich, mehr zu sein als zu scheinen - das ist wahrscheinlich die universelle Einstellung einer Mehrheit aller vernünftigen, zivilisierten Menschen.

Leider gilt dieses Verhaltensmuster offenbar nicht für den amtierenden US Präsidenten, dessen Agieren auf internationalem Parkett geradezu vom Gegenteil zeugt. Der Schein sind seine Programme und Erklärungen vor seiner Wahl, das Sein wird seit etwa anderthalb Jahren auf Kosten der traditionellen Freunde und Bündnispartner der USA ausgelebt. Einige aktuelle Beispiele zu den Aktivitäten des obersten Hüters und Verteidigers unserer Judeo-Christlichen Werte und Zivilisation gefällig?

Im Sudan tobt seit 1983 nicht nur ein Bürgerkrieg, sondern ein Krieg der Kulturen - wenn man so will - der arabischen Sklavenhalter im Norden gegen schwarzafrikanische Christen und Animisten im Süden. Dieser Krieg hat schätzungsweise 300'000 meist zivile Todesopfer uns etwa 3 Millionen Vertriebene hervorgebracht. Im Sudan herrscht während beinahe die gesamte Periode dieses Krieges ein fundamentalistich-islamisierender Präsidentengeneral, der nicht nur jedes Abkommen gebrochen hat, der Al Qaeda Führung Unterschlupf gewährte (bis er sich dank US Bomben eines anderen besann), sondern auch noch wegen des aktuellen Volkermordes in Darfur - hier schlachten arabische Muslime schwarze Muslime ab! - als Kriegsverbrecher zur Fahndung ausgeschrieben ist. Und was macht der in politisch korrekten Kreisen - aber nur dort - noch immer gelobte US Präsident? Er ist gerade dabei, die sogenannte Wiederwahl dieses Kriegsverbrechers als Sudans Präsidenten zu legitimieren, was im Klartext nur heissen kann dass (a) die vorgesehene Volksabstimmung über die von der Bevölkerung Südsudans heisst ersehnte Abspaltung von ihren Sklavenmeistern mangels Druck durch die USA wahrscheinlich nicht stattfinden wird und (b) der Völkermord in Darfur, auch mit freundliche Unterstützung der chinesischen Regierung (die Hauptabnehmerin sudanesischen Öls ist), unvermindert weitergehen wird.

Während des Ersten Weltkrieges wurden in der Türkei schätzungsweise 1,5 Millionen christliche armenische Männer, Frauen, Kinder grausam umgebracht. Es war dies wahrschein der erste Genozid (Völkermord) der jüngeren Geschichte. Während des Wahlkampfes erklärten sowohl der Amtsinhaber wie auch die unterlegene Präsidentschaftkandidatin immer wieder, dass unter ihre Führung die USA - wie es sich eigentlich für die führende liberale Demokratie der Welt gehört, endlich den Massenmord bein Namen nennen und verurteilen würden. Als sich nunmehr vor einigen Tagen der symbolische Jahrestag dieses entsetzlichen Ereignisses näherte, bestieg der sonst so redegewandte US Präsident die Bühne, kritisierte das Massaker aber politisch korrekt, indem er das Wort Genozid nicht über seine Lippen brachte. Dies sehr zur Freude der islamisierenden Regierung in der Türkei, die natürlich damit freie Hand erhält, nicht nur den Völkermord weiterhin zu leugnen, sondern mit ihrer Politik der drei Affen ("nicht sehen, nichts hören, nichts sagen") gegenüber der Verfolgung der christlichen Minderheit in der Türkei fortzufahren.

Ist es ein Wunder, dass ein Blender, der so viel weniger ist als scheint, das Vertrauen der freien Völker dieser Welt, die um ihre Lebensart und auch teilweise um ihre eigentliche Existenz kämpfen, verloren hat?

Mittwoch, 21. April 2010

Die Stadt des Friedens unter Beschuss

Stadt des Friedens - Das ist die wortwörtliche Übersetzung des ursprünglichen, hebräischen Namens Jerusalems, die von biblischen David der König gegründete Hauptstadt des ursprünglichen jüdischen Staates zwischen dem Fluss Jordan und das Mittelmeer.

Das wiedervereinte Hauptstadt des wiedererstandenen Staates Israel ist zwar ein friedlicher Ort (mit weltweit weniger Gewaltverbrechen als die meisten anderen Städte ihrer Grössenordnung ), aber dennoch unter ständigem Beschuss von ausseerhalb ihrer Grenzen. Eine grossangelegte Kampagne, angeführt von den undemokratischten und unzivilisiertesten Staaten dieser Erde, hat zum Ziel, die jahrtausendalte Bände des jüdischen Volkes mit Jerusalem zu durchtrennen.

Kann dieses Vorhaben gelingen? Das Zeugnis der Geschichte spricht dazu eine eindeutige Sprache.

Von den vielen Städten des Mittelmeerraums weigerte sich in der Antike nur Jerusalem, sich unter das römische Joch zu beugen. Dafür wurde es hart bestraft. Es ist heute schwer zu begreifen, mit welcher Härte die Römer ein weit entferntes Volk mit einer Hauptstadt ohne strategische Bedeutung in dieser grausamen Weise disziplinierten. Roms Zorn, so schreibt Tacitus, wurde vor allem geschürt durch die Erinnerung „dass die Judäer allein nicht nachgegeben hatten.“ Sie hatten ihre sehr heiligen Gründe. Kaiser Caligula (12-41 n. Chr.) beleidigte sie dadurch, dass er darauf beharrte, sich in ihrem eigenen Tempel als Gott anbeten zu lassen. Sie ließen sich zu einem letzten Aufstand provozieren und damit zum Selbstmord. Die überlebenden Anführer wurden in die Sklaverei verkauft, der große Tempel im Jahre 70 n. Chr. niedergebrannt, die Stadtmauern eingerissen. Kein Stein blieb auf dem anderen. Sogar der Name der Stadt wurde durch ein kaiserliches Edikt ausgelöscht. Auf den Trümmern errichteten die Römer eine kleine Garnisonsstadt mit Namen Aelia Capitolina. Die Juden wurden für immer daraus verbannt. Zur gleichen Zeit wurde auch der Name des Landes, Judäa, ausgelöscht. Von da an sollte es offiziell Palästina heißen, damit man den Juden auch den letzten Rest eines heimatlichen Bodens aberkennen konnte.

Aber Jerusalem wurde für die Juden zur Hauptstadt der Erinnerung. Die Erinnerung gab ihnen ihre Kultur und verlieh ihnen über die Jahrhunderte ihre Identität. Sie vergaßen Jerusalem niemals. Kein anderes bezwungenes Volk im Mittelmeerraum hat im Altertum etwas Vergleichbares fertig gebracht. Die Gottesdienste zum Passah-Fest und zu Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungsfest enden Jahr für Jahr mit der Ermahnung: „Nächstes Jahr in Jerusalem“, Erinnerung und Aufforderung zugleich.

Jerusalem, die Hauptstadt Israels seit seiner Wiedergeburt 1948, und seit ihre Wiedervereinigung 1967 (als Folge eines vom Besatzer des gewalttätig "judenrein" gemachten Ost-Jerusalems, nämlich Jordanien, unprovoziert vom Zaune gebrochenen Krieges) offen für alle Religionen, ist wie der Nobelpreisträger Elie Wiesel vor kurzem geschrieben hat "das Herzstück des jüdischen Volkes".

Kennt der Leser ein Organismus, ein Mensch, ein Volk, welches sich sein Herz widerstandslos ausreissen lassen würde?

Sonntag, 18. April 2010

Der Traumtänzer im Weissen Haus

Kennen Sie Traumtänzer? Das sind Menschen, die an der Realität vorbei leben. Es sind Menschen, die nicht so richtig auf dem Boden der Tatsachen stehen. Traumtänzer wissen nicht so recht, was wirklich Sache ist - und meist kommen sie dann auch mit ihren Träumen nicht weit. Traumtänzer scheitern an der Realität. Ihnen fehlt der Realismus, der Kontakt zum Boden. Sie schweben irgendwo in der Luft herum und bewegen nichts.

Diese Sorte Mensch ist im Allgemeinen eher harmlos. Aber eben nicht dann, wenn sie auf dem politischen Parkett ihre Lustwandlungen vorführt. Und schon gar nicht, wenn andere ihr folgen...Und nun sitzt so ein Traumtänzer an der Kommandozentrale der Weltmacht USA.

In der schwersten Wirtschaftskrise der neueren USA Geschichte beschliesst dieser Traumtänzer nunmehr Abermilliarden zu investieren, um in etwa 30 Jahren zum Mars zu fliegen. Dafür werden die bestehenden bemannten Flüge zur Raumstation und eventuell zum Mond eingestellt bzw. nicht weiter finanziert, so dass die USA in den strategisch Bereich der Trägerraketen für Weltraumflügen von ihren ach so zuverlässigen Partnern Russland und der EU abhängig werden.

Dies kurz nachdem derselbe Traumtänzer eine Posse zum Thema Kontrolle der nuklearen Proliferation auf der Weltbühne zu inszenieren versuchte. Erwartungsgemäss hat diese nichts gebracht, ausser schallendes Gelächter aus Teheran und Pjongyang und ein zufriedenes Schmunzeln aus Pakistan. Letzteres ist das Land, welches wenige Wochen vor dieser "Gipfelkonferenz" - zu der selbstverständlich auch dessen Präsident eingeladen war - den Erzvater der illegalen Verbreitung von Nuklearwaffen aus dem Hausarrest entlassen hat.

Dieser Traumtänzer scharwenzelt ungeniert mit den Feinden von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten - den Mullahs, Syriens Diktator, der Clown in Caracas, den Wolf im Schafspelz in Ankara, um nur einige zu nennen - während innenpolitisch das amerikanische Haus brennt und freie Völker überall - von Kolumbien und Osteuropa über Israel und Indien bis Japan und Taiwan - alleingelassen in Bedrängnis geraten.

Meist schaden Traumtänzer nur sich selbst. In diesen Fall sind aber Millionen Menschen sowohl in den USA wie auch weltweit betroffen.

Die US Wahlen im November dieses Jahres werden aber zum schallenden Weckruf werden, welcher das unrühmliche Ende eines Traumtanzes einleiten, das sich im Januar 2013 endlich endgültig ausgetanzt haben wird.

Donnerstag, 15. April 2010

Haut den Lukas!

Lange vor Film, Fernsehen und Internet gab es als Volksbelustigung das Kasperle Theater. Und unter den beliebtesten Aufführungen in dessen Repertoire wurde immer wieder Haut den Lukas! gespielt. Auf den armen Lukas wurde ständig eingedroschen, egal, ob er etwas verbrochen hatte oder unschuldig war - was notabene regelmässig zutraf.

Lukas war eben der Blitzableiter - für den persönlichen Frust der Jahrmarktbesucher, für deren Machtlosigkeit angesichts der Unterdrückung durch Landbesitzer, Klerus, Adel und König. Und für die Herrschenden war der arme Lukas eben der Blitzableiter für ansonsten immer wieder blutig aufflammende Wut und Zorn der vielen Geknechteten und Gebeutelten.

Historisch gesehen war der arme Lukas in Europa und in der islamischen Welt der Jude, der ewige Blitzableiter der Mächtigen für die Unterdrückung der eigenen Völker, auf den ungestraft eingedroschen werden durfte. Von römische Zeiten über die Kreuzzüge und bis zum Holocaust diente der arme Lukas als quasi universelles Opferlamm.

Diese Zeiten sind aber glücklicherweise vorbei, wird sich der Leser denken. Und was hat dies mit der gegenwärtigen Politik und mit der politischen Korrektheit, die doch eigentlich das Thema dieser Zielen sein sollten, zu tun? Dazu folgende Begebenheiten der letzten Tage.

Vor einigen Tagen legt das Königreich Jordanien einen im Ton ungewöhnlich scharfen Protest vor gegen eine angebliche Verfügung Israels, die Araber ohne Aufenthaltsrecht aus dem Territorium unter seiner Kontrolle mit der Ausweisung droht. Dies sei ein brutaler Akt gegen die Palästinenser. Diese Worte kommen von einem Land, dessen Herrschergeschlecht jahrzehntelang ungesühnt abertausende Palästinenser in der Westbank und in Jerusalem durch seine Arabische Legion abschlachten liess, vom Massaker in Ost-Jerusalem in den späten 40er Jahre bis zum Schwarzen September anfangs der 70er. Darüber hinaus gab und gibt es keine solche Verfügung. Aber nunmehr glaubt der kleine König, jetzt könne auch er auf den zeitgenössischen Lukas einschlagen...

Ebenfalls vor wenigen Tag verfügte die britische Aufsichtsbehörde für Werbung und Kommunikation das Verbot eines touristischen Werbespots Israels, in welchem die jüdische Klagemauer in Jerusalem vorkommt. Zur Begründung: die Klagemauer befände sich in Ost-Jerusalem, dies sei "besetztes Gebiet", und die Werbung daraufhin irreführend, da eben eine Stätte gezeigt werde, die nicht zu Israel gehöre. Zu gleichen Zeit darf ungestraft aus Moscheen, im britischen Internet, und aus einer Vielzahl von Publikationen zum Mord an Christen und Juden aufgerufen werden. Aber der einstmals stolze britische Löwe hat nur noch die Kraft und den Mut, auf den israelischen Lukas einzuschlagen...

Und während sich die gesamte zivilisierte Welt überlegt, wie sie das verbrecherische Mullah Regime in Iran davon abhalten kann, Atomwaffen zu produzieren, die sie wohl auch einsetzen würde, um wahllos Zivilisten im gesamten Nahost und vielleicht auch in Europa zu töten, wird von einigen der unzivilisierten Staaten dieses Planeten die Forgerung erhoben, das angebliche Nukleararsenal Israels "unter Kontrolle" zu bringen. Iran droht unverholt mit Atomkrieg und Völkermord - Israel, offiziell atomwaffenfrei, hat noch nie mit der Vernichtung eines Landes oder eines Volkes gedroht. Es ist eben wieder Mode, den Lukas zu prügeln.

Man wähnt sich in den Glauben, ungestraft auf den Lukas eindreschen zu können. Doch der moderne Lukas kann und wird sich wehren...

Montag, 5. April 2010

Nachtrag zum Thema Demokratie

Zum grossen Leidwesen friedensliebender Völker besteht die so genannte "Staatengemeinschaft" in ihrer überwiegenden Mehrheit aus mehr oder weniger blutrünstige Diktaturen und totalitäre Staaten alter (Herrschergeschlecht) oder neuer (Partei) Prägung.

Der Tempel der politischen Korrektheit, nämlich die so genannten Vereinten Nationen, versammelt 192 Mitgliedsstaaten. Gemäss fachkundigen Anaysen der Experten wie Freedom House oder Democracy Web gibt es auf der Erde kaum 60 Staaten, die als echte Demokratien gewürdigt werden könnten. Die UN ist zum schändlichen Symbol für eine verkehrte Welt frei nach Orwells 1984 geworden, die sicherlich nicht politisch, aber auch nicht kulturell (eine Mehrheit ist offiziell gegen die Pressefreiheit), sozial (die Mehrheit ist gegen die Gleichberechtigung der Frauen), oder humanitär (so genannte Friedenseinsätze zeugen immer wieder von Korruption und Machtlosigkeit nebst Frauenmisshandlungen, notabene) irgend etwas zum Wohle der Menschheit beiträgt.

Warum lassen sich demokratische Staaten von Diktaturen, freie Völker von Despoten tyrannisieren? Wäre es nicht an der Zeit, die UN, welche übrigens überwiegend von demokratische Staaten finanziert wird, aufzulösen? Dann würde der Verwirklichung einer Idee, die seit Jahren von nahmhaften Persönlichleiten propagiert wird, nämlich die Errichtung einer Demokratischen Liga (League of Democracies) nichts mehr im Wege stehen. Die Solidarität der freien, demokratischen Völker würde sicherlich zu einer besseren Welt beitragen, als es die UN jemals getan hat.

Sonntag, 4. April 2010

Deckmäntelchen Demokratie

Was ist eigentlich Demokratie? Der Begriff selbst ist bedauerlicherweise immer weniger eindeutig besetzt. Ein wahrer Segen für die politisch Korrekten, aber oft ein Fluch für Menschen guten Willens, bei denen sich deshalb oft Ratlosigkeit einstellt.

Freie und freiheitlich regierte Völker, von denen es leider viel zu wenige auf dieser unserer Erde gibt, verbinden damit nicht nur regelmäßige Urnengänge, sondern auch periodische Wechsel der Regierenden, Information- und Meinungvielfalt, eine funktionierende Zivilgesellschaft, und - vor allem - fest verankerte Grundrechte.

Der Rest der Welt, sprich die überwältigende Mehrheit der herrschenden Eliten des Planeten, sieht das ganz anders. Kommunistische Diktaturen lieben es, dass Wort demokratisch in ihrem offiziellen Staatsnamen zu führen - gute Beispiele dafür sind Nordkorea (offiziell die Demokratische Volksrepublik Korea) und die "Ehemalige", wie sie nostalgisch ironisch genannt wird (bekanntlich dazumal offiziell die Deutsche Demokratische Republik).

Grausame und weniger grausame Drittweltregimes hatten in der Vergangenheit oft ihre eigene Definition des Begriffes Demokratie, nämlich one person, one vote, one time - auf gut Deutsch, einmal Wählen genügt, dann habe ich nämlich die Macht erlangt und kann sie unbegrenzt (bis ich einen natürlichen oder unnatürlichen Tod erleide, was immer zu erst eintritt) behalten...Das Modell kommt wieder zunehmend in Mode - Iran, Gaza, Bolivien und andere lassen grüssen.

Bedenklich wird die Sache allerdings, wenn wohlmeinende, und ansonsten waschechte Demokraten bei sich zu Hause, politische Wahlen mit Demokratie selbst verwechseln.

In moderneren Zeiten wird oft der "demokratische" Urnengang einfach mit mehr oder weniger Geschick gelenkt - es gibt zwar so genannte Wahlen, aber deren Resultat kann vorher zuversichtlich vorausgesagt werden. So haben sich Diktaturen unterschiedlicher Ausprägungen in Kuba, Burma, Venezuela, Syrien, Iran, um nur einige von sehr vielen zu nennen, Jahre- und jahrzehntelang etabliert. Und so scheint sich auch Russland zu entwickeln.

Die Variante, das Wahlergebnis seitens der Regierenden einfach nicht anzuerkennen und den status quo mit Gewalt aufrechtzuerhalten wurde unlängst in Zimbabwe und Kenia recht erfolgreich praktiziert. Die Gefahr ist gross, dass es auch in Iraq so gehandhabt werden wird.

Jedoch ebenfalls bedenklich ist es, wenn urdemokratische Staatsgebilde wie die Schweiz politisch so erstarren, dass Immobilismus und sogar eine undemokratische Herrschaft der Minderheiten entstehen. Eine für das eigene Land mehr als katastrophale, weitgehend auch im eigenen Ministerium (sprich Departement) verhasste Aussenministerin, ein sichtlich überforderter Finanzminister sowie ein glückloser, sprücheklopfender Verkehrs- und Energieminister können nicht ersetzt werden, weil einerseits ihre jeweiligen parteipolitische Lager praktische Sperrvetos besitzen, und anderseits die grösste politische Gruppierung des Landes weiterhin in der Regierungs(zwangs)koalition unterrepräsentiert bleiben soll. Regelmässige Urnengänge? Sicher, und in ihrer Vielfalt einmalig. Information- und Meinungvielfalt? Trotz Staatsfernsehen und Radio noch immer möglich. Funktionierende Zivilgesellschaft? Eindeutig, an der Basis sehr gut organisiert. Periodische Wechsel der Regierenden? Hier zeigt die Schweiz Defizite. Eine moderne Demokratie sollte ein wenig anders aussehen.

Donnerstag, 1. April 2010

Freund oder Feind?

Seit der amerikanischen Unabhängigkeit 1776 ist es immer glasklar gewesen, auf wessen Seite Volk und Regierung der USA stehen - nämlich auf Seiten demokratischer Regime und freiheitsliebende Völker. Diese Verbundenheit wurde unter anderem in zwei Weltkriegen mit amerikanischem Blut und Vermögen besiegelt.

Seit dem Amtsantritt des amtierenden (regierenden wäre wohl zu hoch gegriffen) Präsidenten haben sich die Linien seitens der Regierung - aber nicht der Mehrheit des amerikanischen Volkes - beinahe bis zur Unkenntlichkeit verwischt.

Da kämpfen US und NATO Soldaten jahrelang in Afghanistan, und unterstützen dabei wiederum mit Blut und Vermögen einen korrupten Präsidenten, der als Dank dafür vorgestern den atomwaffengeilen iranischen Diktator und Symbol der Unterdrückung und gewalttätigen Aggression nicht nur wärmstens empfängt, sondern ihm noch öffentlich beisteht, wenn dieser Amerika geisselt.

Im vom Terror- und ethnische Säuberungsregime eines Saddam befreiten Iraq versucht wiederum ein dank US Opfern und Vermögen amtierender Präsident, demokratische Wahlen auf Geheiss der Mullahs in Teheran zu ignorieren, und zeigt sehr deutlich - wenn es überhaupt eines Beweises bedurfte - auf wessen Seite er steht. Nicht nur die Kurden, wahrscheinlich auch die Sunnis Iraqs sollten sich warm anziehen...

Gegenüber Nordkorea und China wird Japan alleingelassen. Das demokratische Indien wird durch das chaotische, immer mehr islamo-fundamentalistische Pakistan mit US Waffen bedroht und terrorisiert.

Die US Regierung unterstützt das künstliche Gebilde Pakistan, welches gerade den grössten weltweit lebenden Kriegsverbrecher, nämlich den so genannten Vater der islamischen Atombombe und nuklearer Pate Irans, Nordkoreas, Syriens und wer weiss welche anderer abscheuliche und menschenfeindliche Regime, vom Hausarrest befreien will. Womit dieser Menschenfreund sich wohl dann abgeben wird, sollte er seine Bewegungsfreiheit wiedererlangen?

Das durch Augenwischerei (warum der Ausdruck? weil nur die USA und nicht Russland abrüsten müssen, da die Russen überhaupt nicht an die Untergrenze der erlaubten Waffen kommen, während die USA diese bereits überschreiten) erzielte Abrüstungabkommen mit Russland signalisiert ein Arrangement mit einem wiedererstarkenden autoritären Regime und sicherlich nicht einen Beistand für die demokratischen Ländern Osteuropas.

In Venezuela ist eine Diktatur am Werk, welche im Gegensatz zur der in Kuba, die nur auf Selbsterhalt aus ist, nicht zuletzt mit Hilfe Irans ganz Lateinamerika und insbesondere eine der fortschrittlichsten Demokratien des Kontinents, nämlich Kolumbien, bedroht. Und wessen Präsident wird praktisch öffentlich umarmt vom derzeitigen US Amtsinhaber?

Jahrzehntelang sind die USA Opfer palästinensischen und islamischen Terrors gewesen - von den Massakern in Libanon über die Ermordung des US Botschafters in Khartoum auf persönlichen Geheiss des Nobelpreisträgers Arafat (dies spricht doch für den so genannten Nobel Friedenspreis, nicht wahr?) bis zu den New Yorker Türme des 11. Septembers - während die Mindergheiten in der islamischen Welt, nämlich die Christen, die Kurden, die Juden Jahrhundertelang historische Freunde und Verbündete der USA gewesen sind. Diese Verbündete der USA werden nummehr von der jetzigen US Regierung im Wind hängen gelassen und nicht nur ihrem Schicksal überlassen, sondern auch noch genötigt, sich in diesdem Schicksal zu ergeben.

Und heutzutage, - wer ist der Freund, wer der Feind Amerikas? Wenn meine Leser ob dieser Frage perplex sind und keine rasche Antwort finden, verwundert es den Schreiber dieser Zeilen nicht.

Unter einen Präsidenten, welchen die Mehrheit des amerikanischen Volkes zusammen mit seinen Helfershelfern längst wieder in den Abfallkübel der Geschichte entsorgen möchten, ist die Aussenpolitik der USA von ihrem historischen Kurs als Garant von Freiheit und Frieden abgekommen. Und freiheitsliebende Menschen überall bezahlen dafür einen hohen Preis.